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eingesetzte Kräfte
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Bericht ABC-Gruppe Stadtfeuerwehr:
Um 10:42 wurde die Ortsfeuerwehren Helstorf, Basse, die Stadtbrandmeister und der GW-Mess mit Stichwort ABC zum Haupttor der Wilhelmstein Kaserne in Luttmersen alarmiert. Die zuständige OF Helstorf hat die Maßnahmen nach GAMS durchgeführt. Für weitere Maßnahmen wurde das Eintreffen des GW-Mess Abgewartet. Nach kurzer Rücksprache mit Stbm. Klingemann wurde ein Trupp unter Schutzform 1 vorbereitet welcher zur Erkundung in die Betroffene Halle vorgegangen ist.
Das Erkundungsergebnis war wie folgt:
Ein zerbrochenes Reagenzglas lag auf Trapezblechplatten. Darauf war eine eingetrocknete klare Pfütze direkt am Reagenzglas sowie eine weitere Pfütze mit dunkelbraun / schwarzer Flüssigkeit knapp daneben. Die Flüssigkeit hat sich entlang des Bleches in Richtung Tor ausgebreitet. Neben den Blechen lag eine Holzplatte. Diese wurde durch den Trupp aufgerichtet. Dabei wurde festgestellt das ein Behälter, welcher an der Holzplatte befestigt war, ebenfalls mit der Flüssigkeit kontaminiert wurde. Ein kleiner Fleck war ebenfalls auf dem Boden zu erkennen. Teilweise trat aus den noch feuchten Pfützen weißer Dampf aus. Auf dem Boden von dem Behälter an der Holzplatte stand ebenfalls Nebel. Selbst in den Nebelschwaden zeigten die Messgeräte Altair 5x keine erhöhten Messwerte an. Der Trupp vermutete das der Stoff mit den Materialien am Boden reagiert hat. Aufgrund der Ausbreitung des Stoffes und dem damit gegeben Kontaminationspotential wurde der Trupp aus dem Erkundungseinsatz zurückgezogen.
In Absprache mit den Stadtbrandmeistern wurde darauf hin festgelegt das der Einsatz von nun an in Körperschutzform 2 fortgeführt wird. Ebenso wird nun weiteres Material an der Einsatzstelle benötigt. Darauf hin wurde die OF Neustadt nachalarmiert. Diese sollte den AB-Rüst sowie das LF zur Einsatzstelle bringen. Der GW-L1 folgte mit dem Rollwagen Umfüllen. Ebenso wurden weitere Einsatzkräfte der ABC-Einheit nachgefordert
Während der Wartezeit auf die Kräfte aus Neustadt wurde die Dekon Stufe II vorbereitet sowie der weitere Ablauf geplant. Der GW-Mess hat währenddessen die Erkundungsergebnisse Protokolliert und weitere Empfehlungen für den Nachweis herausgegeben.Nachdem alle Maßnahmen vorbereitet wurden, hat sich der Angriffstrupp, welcher um eine weitere Einsatzkraft erweitert wurde, erneut ausgerüstet. Zeitgleich hat sich ein Trupp der OF Neustadt ausgerüstet um die Dekon-Stelle zu besetzen und es wurde ein zweiter Trupp als Sicherheitstrupp ebenfalls mit Schutzform 2 ausgerüstet.
Der Angriffstrupp ging nun zu dritt mit einem Behälter Universal Bindemittel und einem Becherglas Wasser in die Halle vor. Als erste Maßnahme wurde mittels pH Papier versucht den pH Wert zu ermitteln. Hierfür wurde ein Teleskopgreifer genutzt. Der pH Wert wurde abgeglichen und als 7 festgestellt. Im Nachhinein wurde das Ergebnis auf Grund des alters der pH Teststreifen als nicht Aussagekräftig bewertet. Mit ein bisschen Wasser wurde kontrolliert ob der Stoff mit Wasser reagiert, was nicht der Fall war.
Danach erfolgte eine Messung mit dem Prüfröhrchen 25 „Polytec 2“ bei dem im Farbbereich für SO2 eine gelbe Verfärbung von ungefähr einem drittel des Prüfbereiches festgestellt wurde. Diese Information hat sich als wichtig herausgestellt, da nach Abgleich der Begleitkarte dieses Ergebnis auf Salzsäure hindeutet. Nach Absprache mit dem Zugführer ABC wurde das zerbrochene Reagenzglas mit einer Tiegelzange aufgenommen und in einen Probenbeutel abgelegt. Aufgrund der Belastung durch die hohen Temperaturen wurde kein weiterer Messeinsatz durchgeführt. Danach wurden die Flüssigkeitslachen mit Bindemittel abgedeckt und der Angriffstrupp hat sich zur Dekon zurückgezogen.
An der Dekonstelle wurde der Probenbeutel in die Dekon abgelegt wobei dieser offensichtlich beschädigt oder nicht richtig verschlossen war, da dort Nebel austrat. Die Trupps haben daraufhin den Gefahrenbereich nach Grobreinigung verlassen. Der zweite Trupp ging dann vor um das Bindemittel sowie alle anderen kontaminierten Gegenstände in einen PE-Sack zu füllen. Danach wurden die Hallentore geöffnet und der zweite Trupp hat ebenfalls den Gefahrenbereich nach Grobreinigung verlassen.
Im Anschluss wurde mit einem Prüfröhrchen das auf Salzsäure spezialisiert ist, an dem Reagenzglas gemessen und so bestätigt das es sich um Salzsäure handelt. Ebenso wurde die Halle von einer ABC-Führungskraft ohne Atemschutz kontrolliert und keine weitere Gefährdung festgestellt. Danach wurde der Rückbau befohlen. Die getragene einmal Schutzkleidung wurde ebenso in einem Folienbeutel verpackt und der Bundeswehr mit zur Entsorgung an der Einsatzstelle gelassen.
Das Reagenzglas hatte ein Füllvolumen von ca. 150ml. Der Einsatz dauerte von Alarm bis zum Einrücken 5h und 16min. Es waren 17 Einsatzkräfte der ABC-Einheit im Einsatz
Im Einsatz waren:
Stadtbrandmeister Torben Klingemann
Stlv. Stadtbrandmeister Dennis Hausmann
FF Helstorf
ELW 0,5 und TSF-W
FF Basse
TSF
FF Otternhagen
TLF 3000
FF Neustadt
LF20, WLF2 mit AB-Rüst und GW-L1
ABC-Einheit
GW Mess sowie MTW Suttorf, Eilvese und Neustadt
2 RTW